VAR: Weitere Etappe abgeschlossen
Die Ausbildung der VAR und der Assistant VAR (AVAR) startete in der Schweiz im Herbst 2018 mit dem ersten Teil, dem «Theoretical Training». Dabei wurden den Schiedsrichtern und Schiedsrichterassistenten der Inhalt des IFAB-Protokolls und dessen praktische Anwendung vermittelt.
Bereits kurz darauf startete Teil 2: das «Offline Training». Nach ersten theoretischen Trockenübungen («Familiarisation» und «Application of Protocol») fanden ab Ende November 2018 bis März 2019 Offline-Tests statt. Dabei spielten VAR und AVAR in einem abgeschirmten Lastwagen erstmals ihre Rolle durch, ohne dabei Kontakt nach aussen oder zum Schiedsrichter zu haben.
Dritter und letzter Ausbildungsteil
Die dritte Phase der «Non-competitive Live Trainings» ist die aufwändigste und anspruchsvollste, besonders für die Projekt-Organisation, weil bereits eine komplette TV-Produktion auf die Beine gestellt werden muss. Den Anfang machten die «Simulated Situations», das Kreieren von kniffligen Situationen, im Rahmen des Schiedsrichter-Camps im Januar 2019 auf Gran Canaria.
Die nächste Stufe bildeten im März und April 2019 die sogenannten «Short Staged Matches». Das waren 36 Kurzspiele über 2x20 Minuten, die extra für dieses Projekt organisiert wurden, damit jeder der 18 auszubildenden VAR in den beiden Rollen auf dem Feld und im VAR-Van je zwei Spiele absolvieren konnte. Zu diesem Zwecke wurde an zwei Wochenenden ein gesamtes Stadion gemietet und mit einer TV-Produktion (6-Kamera-Standard) ausgestattet. Der erste Testlauf fand im Stade de Suisse Wankdorf in Bern statt, der zweite am 6./7. April in der Stockhorn Arena in Thun.
«Unsere Schiedsrichter sind schon sehr weit.»
Hellmut Krug (Projektleiter Schiedsrichterausbildung VAR)
Zufriedene Projektleiter
«Die Tests verliefen erfreulich», erklärt Reto Häuselmann, Gesamtprojektleiter VAR bei der SFL. «Wir testeten das Zusammenspiel aller technischen Elemente und zudem waren die Schiedsrichter erstmals mit Matchsituationen konfrontiert und konnten die Kommunikationsabläufe üben.»
Auch der Projektleiter für die Schiedsrichterausbildung, Hellmut Krug, ist zufrieden: «Unsere Schiedsrichter sind schon sehr weit. Alle sind motiviert und lernbegierig, was die wichtigste Grundvoraussetzung ist.» Er warnt allerdings auch: «Die Nagelprobe kommt natürlich erst, wenn die Einsätze unter Wettbewerbsbedingungen anstehen.»
Zum Abschluss müssen nun bis zum Saisonstart 2019/20 weitere 40 «youth, lower leagues or friendly matches» über 90 Minuten ausgetragen werden. Dabei muss in jedem Stadion der Raiffeisen Super League mindestens eine Begegnung stattfinden, um die gesamte technische Infrastruktur zu testen und die Bewilligung durch das IFAB zu erhalten.