Football Study 2017: Schweizer Fussball ist gefordert
Die neue Ausgabe der Swiss Football Study, welche die Swiss Football League nach 2012, 2013 und 2015 zum vierten Mal in Auftrag gegeben hat, befasst sich inhaltlich mit der Frage, welchen Herausforderungen sich der Schweizer Profifussball im Bereich der Ausbildung stellen muss, um in Zukunft kompetitiv zu bleiben. Analysiert wurden folgende vier Themenschwerpunkte:
- Ausbildung
- Alter
- Zuwanderung
- Export
In der Studie wurden die höchste Schweizer Liga, die Raiffeisen Super League, mit 30 Meisterschaften der höchsten Ligen von UEFA-Mitgliedsländern verglichen. Darunter befinden sich auch die sogenannten Big-5-Ligen: die englische Premier League, die spanische La Liga, die Deutsche Bundesliga, die italienische Serie A und die französische Ligue 1.
DIE WICHTIGSTEN ERGEBNISSE
Ausbildung: Der Anteil der im Klub ausgebildeten Spieler sank in den letzten Jahren markant. Wurde im Jahr 2013 mit 29,6 Prozent noch der Höchststand erreicht, fiel er mittlerweile auf 21,5 Prozent. Dieser Wert ist zwar doppelt so hoch wie in England (10,0 Prozent) oder Italien (10,9 Prozent), aber tiefer als beispielsweise in Frankreich (23,5 Prozent) oder Spanien (24,1 Prozent).
Alter: Im europäischen Vergleich sind die Spieler in der höchsten Schweizer Liga im Durchschnitt mit 26,1 Jahren eher jung. Der durchschnittliche Wert in den 31 untersuchten europäischen Top-Ligen beträgt 26,7 Jahre.
Zuwanderung: Der Anteil ausländischer Spieler in der Raiffeisen Super League ist im dritten Jahr in Folge ansteigend. Dies auf Kosten der Integration von im Klub ausgebildeten Spielern ins Kader der 1. Mannschaft. Im europäischen Vergleich gehört die RSL aber zu den wenigen Ligen, in welchen der Anteil der ausländischen Spieler an Spielminuten in der Meisterschaft tiefer ist, als deren proportionaler Anteil im Kader.
Export: Die Zahl der in der Schweiz aufgewachsenen Spieler in den fünf grössten europäischen Ligen ist nach wie vor sehr hoch. Mit 48 Legionären in den europäischen Big-5 belegt die Schweiz hinter weltweit gesehen gemeinsam mit Belgien den 5. Rang. Das ist ein Beleg für das hervorragend funktionierende Ausbildungssystem in der Schweiz. Damit das aber so bleibt, muss die Schweiz all ihre Kräfte bündeln, um den hier zur Verfügung stehenden Nachwuchstalenten die bestmögliche Ausbildung zu ermöglichen.
Die Swiss Football League gab beim renommierten Observatoire du Football des CIES in Neuchâtel zum vierten Mal nach 2012, 2013 und 2015 eine Swiss Football Study in Auftrag.
Die Studie bezieht sich auf die erste Hälfte der Saison 2016/17.
Auftraggeber:
Swiss Football League
Auftragnehmer:
Observatoire du Football des CIES
Das «Observatoire du Football» ist eine Forschungsgruppe, die Teil des Internationalen Zentrums für Sportstudien (CIES) ist. Es handelt sich um eine privatrechtliche Stiftung, die der Universität Neuchâtel angegliedert ist. Die 2005 von Raffaele Poli und Loïc Ravenel gegründete Gruppe besteht aus vier Forschern, die sich auf die statistische Analyse im Fussball spezialisiert haben. Seit 2005 veröffentlicht das «Observatoire de Football» Jahresberichte über Klubs und Spieler in Europa. Zudem wird die Gruppe regelmässig damit beauftragt, für renommierte Institutionen wie die FIFA, die UEFA, die European Club Association (ECA), die European Professional Football Leagues (EPFL), die Swiss Football League (SFL) sowie für Profi-Klubs in verschiedenen Ländern spezifische Studien durchzuführen.
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