Mehr als die halbe RSL greift nach Europas Sternen
Wenn die neue Saison in der Swiss Football League am Wochenende vom 19./20. Juli 2014 angepfiffen wird, haben bereits zwei Klubs der Raiffeisen Super League ihre ersten Ernstkämpfe bestritten. Der FC Vaduz als neuer Vertreter der obersten Schweizer Liga bestreitet als liechtensteinischer Cupsieger die erste Qualifikationsrunde zur Europa League. Die Spieltermine sind der 3. und der 10. Juli – an zwei Ruhetagen während der WM in Brasilien. Als erster Schweizer Klub wird der FC Luzern (N4) am 17. Juli im Hinspiel der 2. Qualifikationsrunde engagiert sein. Die Gegner werden den beiden RSL-Vertretern am 23. Juni am UEFA-Hauptsitz in Nyon zugelost.
Halbe RSL spielt europäisch
Vaduz und Luzern sind aber erst 2 von insgesamt 6 Vertretern der obersten Schweizer Spielklasse, die im Europacup antreten werden. Dass damit mehr als die Hälfte des RSL-Tableaus europäisch vertreten ist, ist einmalig in der Geschichte der Schweizer Liga.
In der 3. Runde greift der Vizemeister Grasshopper Club Zürich (RU) in der Qualifikation zur Champions League (29./30. Juli und 5./6. August) und der BSC Young Boys (N3) in der Qualifikation zur Europa League (31. Juli/7. August) ins Geschehen ein. Auf die ungesetzten Zürcher wartet bei der Auslosung am 18. Juli ein Gegner aus dem Quintett Zenit St. Petersburg, OSC Lille, FC Kopenhagen, Standard Lüttich und Besiktas Istanbul; die Berner werden als gesetztes Team auf einen schlechter klassierten Gegner treffen.
Bei einem Sieg warten auf die «Hoppers» in den CL-Playoffs der Non-Champions zusätzlich die Hochkaräter Arsenal, Porto, Leverkusen, Napoli oder Bilbao. Mit einem weiteren Sieg stünden erstmals zwei Schweizer Klubs in der Gruppenphase der Champions League. Bei einer Niederlage in den Playoffs ist GC die Teilnahme an der Gruppenphase der Europa League sicher.
Verliert der Vizemeister dagegen bereits in der 3. Runde, bestreitet er die Playoffs zur Europa League (21./28. August), allerdings als ungesetztes Team. Besser ergeht es dem Schweizer Cupsieger FC Zürich (CW), der als letzter Schweizer Klub erst in den Playoffs zur Europa League einsteigt und dort gesetzt sein wird. Auch YB würde nach einem Sieg in Runde 3 in den Playoffs vom Status des gesetzten Klubs profitieren.
Basel wartet entspannt auf Auslosung
Schweizer Meister Basel hingegen kann sich als Direktqualifizierter in aller Ruhe auf die Gruppenphase der Champions League vorbereiten. Als Spieltage sind von der UEFA folgende Daten fixiert worden: 16./17. September, 30. September/1. Oktober, 21./22. Oktober, 4./5. November und 25./26. November sowie 9./10. Dezember.
Von den Erfolgen des FC Basel aus den letzten Jahren profitiert einerseits die Liga, die durch den höheren Koeffizienten zusätzliche Klubs in die Qualifikation für die europäischen Wettbewerbe entsenden kann. In den vergangenen fünf Saisons sammelte der Schweizer Serienmeister nicht weniger als 56 Prozent aller Punkte der 5-Jahreswertung! (UEFA Länder-Koeffizienten 2013/2014)
Der Klub wird aber gleichzeitig für seine starken Leistungen auch individuell belohnt. Die 85,5 Punkte aus den letzten fünf Saisons hieven den FC Basel im europäischen Klubvergleich auf Rang 20; eine Position, von der bisher ein Schweizer Klub nicht einmal zu träumen wagte (UEFA Team Ranking 2014).
Die direkte Auswirkung davon ist die hohe Position in der Setzliste, was dem Schweizer Meister für die Auslosung der Gruppenphase vom 28. August die Einteilung in Topf 2 einbringt – und Duelle gegen Klubs wie den BVB, Juventus, PSG oder Manchester City frühestens in den Achtelfinals der Königsklasse ermöglicht…
WER? | WANN? | WO? |
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FC Basel | ab 16./17. September | Gruppenphase Champions League |
Grasshopper Club Zürich | 29./30. Juli und 26./27. August | 3. Quali-Runde Champions League |
BSC Young Boys | 31. Juli/7. August | 3. Quali-Runde Europa League |
FC Luzern | 17./24. Juli | 2. Quali-Runde Europa League |
FC Zürich | 21./28. August | Playoffs Europa League |
FC Vaduz | 3./10. Juli | 1. Quali-Runde Europa League |