Workshop zum Thema Kopfverletzungen
Im November 2021 hatten die SFL-Klubs anlässlich der Generalversammlung im Reglement für den Spielbetrieb der SFL einen neuen Absatz eingeführt. Mit Einführung auf den 1.1. 2022 wird festgehalten: «Zur Beurteilung von Gehirnerschütterungen wendet der Arzt das Sport Concussion Assessment Tool in der jeweils aktuellen Fassung an. Spieler, die wegen einer Gehirnerschütterung ausgewechselt wurden, sollen erst nach der Absolvierung des aktuellen Stufenprotokolls bei Gehirnerschütterungen (Graduated Return to Football Protocol) zum Einsatz bei Wettkämpfen zurückkehren.»
Am 29. Juni 2022 fand nun im OYM in Cham der erste Workshop zum Thema «Management of Concussion and Other Head Injuries in High-Level Football» statt, der sich inhaltlich auf die Umsetzung dieser beiden im Reglement eingeführten Elemente fokussierte. Unter der Leitung von Dr. med. Nina Feddermann von der Sportneurowissenschaft der Universität Zürich nahmen die Teamärzte aus den Klubs der Credit Suisse Super League und der dieci Challenge League sowie der Schweiz A- und U21-Nationalmannschaften am leitliniengestützen, praktischen Unterricht über ein standardisiertes Vorgehen nach Gehirnerschütterungen und anderen Kopfverletzungen teil.
Wichtige Entscheidung auf dem Platz
Der kritische Zeitraum beinhaltet die ersten 72 Stunden nach einem Vorfall, von der ersten Untersuchung noch auf dem Spielfeld bis zur allfälligen Überweisung an einen Spezialisten und die Hilfestellung für eine sichere Rückkehr auf den Platz. Im praktischen Teil des Workshops wurde der Fokus auf die ersten Abklärungen gelegt, die ein Arzt unmittelbar nach einer Kopfverletzung noch auf dem Platz treffen muss: Kann der Spieler weiterspielen oder weitertrainieren? Muss er an der Seitenlinie oder in einem anderen ruhigen Bereich eingehender untersucht werden? Oder ist sogar eine Notfallversorgung mit Einweisung ins nächstliegende Krankenhaus erforderlich?
Der Anstoss für den Workshop auf Seiten der SFL erfolgte durch den Chief Sports Officer Adrian Knup: «Mit diesem Kooperationsprojekt der SFL mit der Universität Zürich wurde der Grundstein für ein standardisiertes Vorgehen bei Kopfverletzungen gelegt. Das Ziel ist es, den Ärzten die erforderlichen Instrumente in die Hand zu geben, damit die Spieler bestmöglich geschützt werden und anhaltende Symptome und Langzeitfolgen von Kopfverletzungen verhindert werden können. Um das zu gewährleisten, werden wir in der Zukunft weitere Ausbildungselemente organisieren.»