Eine Challenge League wie nie zuvor!
Die Challenge League geht in ihre 10. Saison im Format mit 10 Klubs. Nach 14 Runden - in denen genau 200 Tore in 70 Spielen fielen - verläuft die laufende Saison 2021/22 untypisch und einzigartig. Überspitzt gesagt reicht die Tabellenspitze von Rang 1 bis 9, und nur der 10. stellt den alleinigen Tabellenkeller dar.
Kein Klub kann dominieren. Seit 2012 wies kein Spitzenreiter zu diesem Zeitpunkt so wenig Punkte auf wie aktuell Winterthur mit 26. Allerdings stiegen die «Löwen» 1984 mit dem genau gleichen Punktschnitt von 1,9 (Siege mit 3 Punkten gewertet), wie jetzt, das letzte Mal auf. In der Challenge League führte jedoch bislang der Leader die Hierarchie mit mindestens 27 Punkten an - Servette 2018/19 und Lausanne 2015/16. Die Rekordmeister mit 36 Zählern nach 14 Runden sind Xamax 2017/18 und der FC Zürich 2016/17.
Der Leader scheint weniger souverän als in anderen Jahren und von den acht Verfolgern schlägt momentan jeder jeden. Die Meisterschaft ist ausgeglichener als je zuvor. Der überaschend starke Aufsteiger Yverdon liegt zwar nur auf Rang 9, jedoch nur 5 Punkte hinter dem zweitplatzierten Vaduz und 8 hinter Leader Winterthur. In der Vorjahren betrugen diese Abstände mindestens 9 und 13 Punkte (2015/16) bis maximal 23 und 28 (2017/18).
Locarno und Biel retteten sich mit gütiger Mithilfe anderer
Werfen wir einen Blick auf das Tabellenende. 2014/15 trennten nach 14 Runden 8 Punkte den Vorletzten Le Mont von Schlusslicht Biel. Bis zu dieser Saison war die Differenz nach etwas mehr als einem Drittel der Meisterschaft zwischen den beiden Tabellenletzten nie grösser. Diesmal liegen aber nicht weniger als 12 Punkte zwischen Yverdon (9. mit 18 Zählern) und der roten Laterne Kriens (10./6 Punkte), dessen Situation logischerweise ziemlich aussichtslos scheinen mag.
Mit der gleichen Punktzahl wie Kriens (6 nach 14 Runden) vermochten sich Locarno 2012/13 und Biel 2014/15 am Saisonende noch vor dem Abstieg zu retten. Allerdings dank gütiger Mithilfe anderer Teams: Bellinzona und Servette wurde in diesen beiden Fällen die Lizenz verweigert - beide Klubs wären sportlch auf Rang 2 gelegen. Die Letztplatzierten profitierten und verblieben damals in der Challenge League.