Rekord an Wintertransfers in Europas 5 grosse Ligen
Die Klubs aus der Credit Suisse Super League haben sich in den letzten Jahren das Qualitätslabel einer hervorragenden Ausbildungsliga erarbeitet. Zahlreiche Spieler nutzen dieses attraktive Schaufenster mit einer kompetitiven und spannenden Meisterschaft als Sprungbrett in eine grosse europäische Liga.
Von dieser Win-Win-Situation profitieren alle Beteiligten: der abgebende Klub erhält eine finanzielle Entschädigung für die wertvolle Ausbildung, der aufnehmende Klub kann sich über einen gut ausgebildeten und ehrgeizigen Spieler freuen und der Fussballer selbst macht einen grossen sportlichen Karriereschritt.
Der Reiz von Bundesliga, Premier League und Co.
Besonders interessant und lukrativ sind die Transfers aus der Schweiz in eine der 5 grossen europäischen Ligen in England, Spanien, Deutschland, Italien und Frankreich, die sogenannten «Big-5». Aus diesen Meisterschaften fliesst am meisten Geld und der sportliche Reiz für die Spieler ist am grössten.
Ein Blick auf die letzten 20 Jahre zeigt, dass noch nie in der Wintertransferperiode so viele Spieler aus der Schweiz in eine «Big-5»-Liga wechselten wie im Januar 2022. Bis zum Transferschluss in den fünf Ligen am 31. des abgelaufenen Monats fanden 10 Spieler aus der Credit Suisse Super League und ein Spieler aus der dieci Challenge League einen neuen Klub: je 4 in Italien und Frankreich und je einer in England, Spanien und Deutschland.
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Von der Challenge League in die höchste Liga Frankreichs
Die Spieler stammen aus 5 verschiedenen Klubs der Super League (FCB 4, YB 3, GC/Servette/Lausanne 1) und – eine Besonderheit, die es bisher nur in der Saison 2006/07 mit dem Transfer von Julian Esteban von Servette zu Stade Rennes gab – aus einem Klub der Challenge League: Louis Mafouta, der von Neuchâtel Xamax FCS zu Metz in die Ligue 1 wechselte.
11 Spieler sind in der Geschichte des Schweizer Fussballs ein Rekordwert für ein Wintertransferfenster. Mit 9 Transfers in die «Big-5» war die Saison 2010/11 für die Schweizer Klubs bisher die erfolgreichste – wenn auch mit dem Konkurs von Neuchâtel Xamax im Januar 2011 und dem darauffolgenden Ausverkauf der Spieler eine aussergewöhnliche.
Basel und Ligue 1 an der Spitze
Über die gesamte Zeitspanne seit 2003/04 gesehen lag die Zahl der Wintertransfers im Durchschnitt bei 3,5 (total 66). Der Klub mit den meisten Transfers ist der FC Basel: 23 gehen auf das Konto des langjährigen Dominators der Super League. Dahinter folgen der FCZ (10), Servette (7), YB und Xamax (6), GC (5), Sion (4), Lausanne und Luzern (2) und der FC St.Gallen (1).
Die meisten Wechsel fanden nach Frankreich in die Ligue 1 statt (24). Dahinter folgt die Bundesliga (20) vor der Serie A (12), der Premier League und der spanischen La Liga (je 5). Etwas überraschend ist der Klub, der am meisten Spieler aus der Schweiz verpflichtet hat: der SC Bastia aus Korsika (4), vor Wolfsburg, Stuttgart und Stade Rennes mit jeweils 3. Nicht in die Berechnungen eingeflossen sind Spieler, die beim neuen Klubs vorderhand nur im Nachwuchs zum Einsatz kamen (z.B. Seferovic 2010 bei der Fiorentina oder Mbabu 2013 in Newcastle).
Rekordsummen für Akanji und Salah
Und zum Schluss: die grössten Namen. Die höchste Ablösesumme für einen Wechsel im Winter erzielte wohl der Schweizer Innenverteidiger Manuel Akanji. Bei seinem Wechsel 2018 von Basel zu Borussia Dortmund flossen über 20 Millionen Franken.
Der aktuell wertvollste Spieler, der die Schweiz im Winter in eine «Big-5»-Liga verlassen hat, war ohne Zweifel Mohamed Salah. Der Ägypter tauschte im Januar 2013 als frischgebackener Best Player der Super League das Trikot des FC Basel gegen jenes von Chelsea. Heute wird der Marktwert des zwischenzeitlichen Liverpool-Stürmers auf 100 Millionen Euro geschätzt.