Kluballianzen
Die Swiss Football League und ihre Klubs sezten sich noch stärker für den Dialog aller relevanten Anspruchsgruppen bei der Sicherheit im Umfeld von Fussballspielen ein. An der Generalversammlung der SFL im November 2023 führten die Klub einstimmig an allen Standorten der Super-League-Klubs sogenannte Kluballianzen (oder vergleichbare Dialogplattformen) ein. Diese Vorgabe wurde dementsprechend auf die Saison 2024/25 hin im Sicherheitsreglement der SFL verankert und wird jährlich im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens überprüft.
Seit dem positiven Entscheid bauten die Klubs diese permanenten Dialogplattformen an allen Standorten der Super League auf oder aus, um den intensiven Austausch mit allen an der Organisation von Fussballspielen beteiligten Partnern weiter zu intensivieren. Damit soll sichergestellt werden, dass alle Beteiligten im konstruktiven Dialog sinnvolle und zielführende Lösungen im Sicherheitsbereich entwickeln können.
Was sind Kluballianzen oder vergleichbare Dialogplattformen?
Kluballianzen sind lokale Dialogplattformen, an denen sich alle für die Sicherheit im Umfeld von Fussballspielen relevanten Anspruchsgruppen regelmässig gemeinsam und auf Augenhöhe austauschen können. Hierzu gehören mindestens Vertreterinnen und Vertreter der Klubs (Sicherheit, Fanwesen), der Polizei sowie der Fans (Fanarbeit, Fanorganisationen etc.). Je nach standort- oder spieltagsbezogenem Bedarf sind auch weitere Anspruchsgruppen sinnvoll und möglich.
Im Rahmen der Kluballianzen werden allgemeine Aspekte der Sicherheit und Prävention im Umfeld des jeweiligen Klubs sowie insbesondere spieltagbezogen Abläufe, Zuständigkeiten und Vereinbarungen für einen möglichst sicheren und reibungslosen Ablauf der Spiele abgestimmt. Durch diesen Austausch soll das gegenseitige Verständnis gefördert, allseitige Transparenz hergestellt und unterschiedliche Sichtweisen ausgetauscht werden können.
Müssen überall neue Kluballianzen eingeführt werden?
Die Kluballianzen sollen bestehende und meistens sehr gut funktionierende Dialogplattformen nicht ersetzen. Diese können als Kluballianzen weitergeführt oder durch zusätzliche Austauschgremien ersetzt werden. Zentraler Aspekt ist dabei, dass diese Dialogplattformen im Sinne des vorliegenden Merkblatts ausgestaltet sind und alle Anspruchsgruppen einbeziehen.
Was sind die zentralen Merkmale von Kluballianzen im Sinne der Vorgaben der SFL?
Die Kluballianzen oder vergleichbare Dialogplattformen an den einzelnen Standorten müssen sich an folgenden Rahmenbedingungen orientieren:
- In den Kluballianzen sind mindestens der Klub (Sicherheitsverantwortlicher, Fanverantwortlicher), die Polizei, die Fanarbeit (falls am Standort vorhanden) sowie nach Möglichkeit die Fanorganisationen vertreten. Weitere Vertreter können nach lokalem Bedürfnis regelmässig oder punktuell teilnehmen.
- Die Treffen der Kluballianzen finden regelmässig statt. Es wird ein mindestens monatlicher Rhythmus empfohlen.
Im Rahmen der Kluballianzen sollen folgende Aspekte besprochen werden:
- Aktuelle Lage (Sicherheit, Prävention) anhand von belastbaren Daten (z.B. GSLS-Reporting) sowie von den verschiedenen Anspruchsgruppen geschilderten Ereignissen / Vorkommnissen.
- Gemeinsamer Rückblick auf positive oder kritische Ereignisse / Vorkommnisse sowie Austausch der verschiedenen Perspektiven.
- Gemeinsamer Ausblick auf zukünftige Spiele, Saison etc.
- Gemeinsame Risikoeinschätzung zu den kommenden Spielen sowie Ableitung von Massnahmen, Kommunikation etc.
- Initiierung und Besprechung gemeinsamer Projekte oder notwendiger Abklärungen (z.B. im präventiven Bereich).
- Varia gemäss lokalen Bedürfnissen.
Die Treffen der Kluballianzen werden grundsätzlich protokolliert. Mindestens sind dabei die Rahmendaten (Datum, Ort, Teilnehmende) sowie die besprochenen Punkte / wesentlichen Ergebnisse zu vermerken. Die inhaltliche Tiefe der Protokolle sowie deren Verteilung werden auf lokaler Ebene vereinbart.
Was unternimmt die SFL zur Unterstützung der Kluballianzen?
Die SFL steht über ihren Sicherheitsbeauftragten als erste Anlaufstelle für alle Anspruchsgruppen lokaler Kluballianzen zur Verfügung und unterstützt bei allfälligen Fragen und Unklarheiten. Sie organisiert weiterhin eine wissenschaftliche Begleitung und Evaluation der Kluballianzen, welche den einzelnen Standorten bei Bedarf auch unterstützend zur Verfügung steht.
Besonders wichtig ist aus Sicht der SFL jedoch der standortübergreifende Austausch der einzelnen Kluballianzen und ihrer Akteure. Die SFL organisiert daher halbjährliche Koordinationsrunden für die Kluballianzen, an denen Erfahrungen ausgetauscht, Probleme und Herausforderungen sowie «best practices» offen besprochen werden können. Mittel- bis langfristig soll dadurch auch der intensive, eigenständige Austausch zwischen den einzelnen Kluballianzen und ihren Akteuren entstehen.