Zwei Regeländerungen in der SFL-Saison 2024/25
Rudelbildungen waren an der EURO in Deutschland nicht zu sehen. Das hatte in erster Linie damit zu tun, dass die UEFA Mitte Mai beschlossen hatte, nur noch die Captains als «offizielles Sprachrohr» des eigenen Teams zuzulassen. Das Fazit dieser Anpassung fällt aus Schweizer Optik durchwegs positiv aus. Deshalb wird die SFL die Weisung der UEFA, die auch in allen europäischen Klubwettbewerben angewendet wird, in der am 19. Juli beginnenden Saison 2024/25 umsetzen. «Wir haben an der EURO gesehen, dass diese Regel sowohl das Verhalten der Spieler wie auch den Spielfluss positiv beeinflusst und die Arbeit der Schiedsrichter erleichtert», sagt Silvano Lombardo, Chief Sports & Competition Officer der SFL. «Deshalb wollen wir diese Regel auch in unseren Meisterschaften einführen, um den gegenseitigen Respekt zu fördern. Das kann auch einen positiven Effekt auf die tieferen Ligen haben.»
«Viele Emotionen entstehen auch aufgrund der Ungewissheit nach wichtigen oder strittigen Entscheiden. Mit der Regel hat der Captain die Möglichkeit, eine Kommunikation mit der Schiedsrichterin oder dem Schiedsrichter aufzubauen und wird so in die Pflicht genommen», begründet Dani Wermelinger, Chef Ressort Spitzenschiedsrichter im Schweizerischen Fussballverband. «Es ist ein zusätzliches Werkzeug, das allen Beteiligten hilft, Emotionen zu kanalisieren und eine Struktur zu schaffen im Wissen, dass es eine Kommunikation mit dem Schiedsrichter-Team geben wird. Es ist wichtig zu betonen, dass wir in der Schweiz kein grundsätzliches Problem haben, sondern dass punktuell Handlungsbedarf besteht. Der Fokus wird darauf liegen, hitzige Situationen durch gute Kommunikation herunterzukühlen und mit gesundem Mass eine Flut von Verwarnungen zu verhindern.»
Wie und in welcher Form der SFV die «Captain only»-Regel schweizweit umzusetzen gedenkt, wird eine Auswertung nach den ersten Runden der SFL zeigen. Die daraus folgenden Massnahmen werden Anfang August kommuniziert.
Ebenfalls neu ist die Regel, dass ein unabsichtliches, aber trotzdem strafbares Handspiel auf der Torlinie oder im Zusammenhang mit einer offensichtlichen Torchance künftig nicht mehr mit der roten Karte, sondern mit einer Verwarnung geahndet wird.