VAR nach 10 Runden - Eine Bilanz
Der im Sommer neu in der Raiffeisen Super League eingeführte Video Assistant Referee war in den vergangenen vier Monaten kein grosses Thema in den Medien. Das freut insbesondere VAR-Gesamtprojektleiter Reto Häuselmann und die Abteilung Spitzenschiedsrichter des Schweizerischen Fussballverbandes. Denn das bedeutet: Sie haben alle einen ausgezeichneten Job gemacht.
«Die Startphase des VAR ist uns geglückt», konstatiert deshalb ein sichtlich zufriedener Reto Häuselmann nach der Medienkonferenz. «Die Technik läuft stabil und auch die Abläufe funktionieren. Aber es ist jetzt nicht die Zeit, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. Wir müssen noch mehr Erfahrung sammeln und haben noch Verbesserungspotenzial. Deshalb werden wir weiter konzentriert arbeiten und dranbleiben.»
15 klare und offensichtliche Fehler korrigiert
Der gelungene Auftakt lässt sich auch Zahlen festmachen. 50 Spiele wurden bisher in der obersten Schweizer Spielklasse absolviert und insgesamt 314 Szenen durch den VAR kontrolliert. Das ergibt einen Schnitt von sechs Checks pro Spiel, was wiederum absolut im europäischen Schnitt liegt. Was Hellmut Krug, ehemaliger Spitzenschiedsrichter und heutiger Projektleiter Schiedsrichterausbildung beim SFV, aber noch mehr freut, ist etwas anderes: «Wir konnten dank dem VAR 15 klare und offensichtliche Fehlentscheide korrigieren. Und dafür haben wir den VAR letztlich auch eingeführt.»
Weitere Zahlen zum VAR:
Das angedeutete Optimierungspotenzial betrifft vor allem die interne Kommunikation zwischen Video Operation Room, der Stadion-Regie und den TV-Partnern. Und auch den Fans soll der VAR in Zukunft näher gebracht werden. Die SFL hat diesbezüglich eine neues Video-Format kreiert. In «VAR inside» blickt ein VAR-Supervisor auf das Geschehen zurück und analysiert ausgewählte Szenen aus den Partien der Raiffeisen Super League. Zudem sollen aber auch Antworten auf Fragen geliefert werden. Wie arbeitet der VAR eigentlich? Was für Abläufe finden im Video Operation Room (VOR) in Volketswil statt und wie kommt es zur definitiven Beurteilung einer Szene? «VAR inside» soll dem interessierten Zuschauer damit auch einen Blick hinter die Kulissen gewähren.