Gerardo Seoane - Der nächste Schweizer Bundesliga-Export
Die Super League exportiert nicht nur Fussballspieler ins Ausland und die Big-Five-Ligen Europas, sondern zunehmend auch Trainer und vor allem auch Coaches mit Schweizer Pass. Den Anfang machte 2007 Lucien Favre, der via Hertha Berlin den Weg in die Bundesliga fand. Ihm folgten danach mit Christian Gross (2009 zum VfB Stuttgart), Urs Fischer (2018 zu Union Berlin) und nun Gerardo Seoane zu Bayer Leverkusen drei weitere Schweizer Übungsleiter. Seoane verdiente sich die Chance mit drei Meistertiteln in Serie mit YB (plus Cupsieg 2020) sowie drei Ehrentiteln des SFL Best Coaches für die Jahre 2018, 2019 und 2020.
Die Ausnahme heisst Bernard Challandes
In den vergangenen 14 Jahren folgten insgesamt sechs Meistertrainer aus der Super League dem Ruf der deutschen Bundesliga. Zum bereits erwähnten Schweizer Quartett gesellen sich noch Thorsten Fink (2011 zum Hamburger SV) und Seoane-Vorgänger bei YB Adi Hütter (2018 zu Eintracht Frankfurt), der den Bernern nach 32 Jahren Durststrecke endlich wieder einen Meistertitel bescherte.
Bemerkenswert ist ausserdem, dass alle 10 Meister-Coaches seit 2003 den Sprung ins Ausland geschafft haben. Neben den Bundesliga-Exporten gelang Heiko Vogel der Wechsel in die österreichische Bundesliga zu Sturm Graz, Murat Yakin versuchte sein Glück in der russischen Top-Division bei Spartak Moskau und der heutige Nationaltrainer von Polen, Paulo Sousa, wechselte von Basel in die Serie A zu Fiorentina. Nur ein Trainer wählte nicht den Liga-Weg, sondern wechselte nach seinem Schweizer Meistertitel mit dem FC Zürich ins Amt eines Nationaltrainers. Sein Name: Bernard Challandes. Der 69-jährige Romand übernahm 2014 die Mannschaft von Armenien und betreut seit 2018 mit grossem Erfolg die Auswahl des Kosovo.